Die Parameter Gesamt-Phosphor, Algenbiomasse und Chlorophyll-a sprachen auch 2019 wieder für die schwach mesotrophe Nährstoffklasse des Rauschelesees.
Die mittlere Gesamt-Phosphor-Konzentration des Epilimnions (0 - 6 m) betrug wie im Jahr zuvor 12 µg/l. Auch in zwölf Meter Tiefe setzte sich der rückläufige Trend fort. Hier nahm die mittlere Konzentration an Gesamt-Phosphor von 56 µg/l (2017) auf 41 µg/l (2019) ab. Ebenso war der maximal gemessene Wert mit 62 µg/l geringer als in den vorangegangenen Jahren (2017: 99 µg/l). Die mittlere Ammonium-Stickstoff-Konzentration, die auf die Menge an abbaubares organisches Material hinweist, war hingegen mit 1.073 µg/l ähnlich hoch wie im Vorjahr (1.133 µg/l).
Das mittlere Algen-Biovolumen betrug mit 0,88 mm³/l nur wenig mehr als 2018 (0,52 m³/l) und entsprach der oligotrophen Klasse.
Bereits mit Juni war ab acht Meter Tiefe der Sauerstoff aufgrund des mikrobiellen Abbaus organischer Substanzen völlig aufgezehrt. Dies trug dazu bei, dass sich die Algen im darüber liegenden Wasserkörper ansammelten und zu einer Sauerstoffübersättigung in drei und fünf Meter Tiefe von 148 bzw. 138 Prozent führte. Infolge des Sauerstoffschwunds in der Tiefe reicherte sich bis zum nächsten Termin im September wieder Schwefelwasserstoff an, der anhand des Geruchs nach faulen Eiern festzustellen war. Erst im Dezember brachte die Zirkulation wieder Sauerstoff in die Tiefe, der Sauerstoffgehalt in zehn Meter Tiefe betrug 8,1 mg/l.
Mit einer maximalen Sichttiefe von 5,2 Meter war der Rauschelesee im Juni am klarsten. Entsprechend waren die Chlorophyll-a-Konzentration mit 4,1 µg/l und das Algen-Biovolumen mit 0,58 mm³/l gering. Im September bei deutlich höherem Algen-Biovolumen (1,37 mm³/l) und Chlorophyll-a (7 µg/l) wurde mit 4,1 Meter dennoch ein guer Sichttiefenwert gemessen. Ein Umstand der auf die Dominanz größerer Algenarten zurückzuführen war, die das Wasser weniger trübten als zahlreiche kleine Arten. Im Dezember während der Zirkulation war der See mit 2,9 Meter Sichttiefe deutlich trüber.
Langsam aber sichtbar schreitet der Rückgang beim Nährstoffparameter Gesamt-Phosphor im Tiefenwasser seit dem Verbot zum Anfüttern von Fischen, das auf Anraten des Landesfischereiinspektors vom Fischereiverein Rauschelesee im Jahr 2015 verhängt wurde, voran. Im Sinne der Wasserqualität des Sees ist das Anfüttern der Fische weiterhin zu verbieten.
Das Algenplankton des Rauschelesees bestand 2019 zu den Zirkulationsterminen im März und Dezember vorwiegend aus Kieselalgen (Bacillariophyceae). Im Dezember traten die Blaualgen (Cyanophyceae) in bedeutenden Mengen hinzu. In der sommerlichen Stagnationsphase prägten die Panzeralgen (Dinophyceae) und Goldalgen (Chrysophyceae) die Algenzusammensetzung.
Anhand der mikroskopischen Analysen wurden 2019 im Rauschelesee insgesamt 93 Arten aus neun Algengruppen (Bacillariophyceae, Chlorophyceae, Chrysophyceae, Conjugatophyceae, Cryptophyceae, Cyanophyceae, Dinophyceae, Euglenophyceae, Unbestimmbare Formen) bestimmt.