Ökologischer Zustand:
Fische | 2016 | gut |
Makrophyten | 2017 | gut |
Phytoplankton (3-Jahresmittel) | 2019 | sehr gut |
Bei einer weiteren Zunahme der Phosphor-Konzentration im Epilimnion, aber auch in tieferen Wasserschichten, war der Klopeiner See, wie bereits im Vorjahr als schwach mesotroph zu bewerten. Der ökologische Zustand anhand des Qualitätselementes Phytoplankton ergibt unverändert ein „Sehr gut“ im 3-Jahresmittel (2017-2019) sowie auch für das Einzeljahr 2019.
Der Wasserpflanzenbestand des Klopeiner Sees wurde 2017 untersucht und die Ergebnisse im Jahr 2019 veröffentlicht. Auf Basis des Qualitätselementes Makrophyten ist der ökologische Zustand des Klopeiner Sees mit „gut“ zu bewerten. (EQR-Wert: 0,71). Gemäß den Kartierungsergebnissen befinden sich die Uferabschnitte zu 22 % in einem „sehr guten ökologischen Zustand“ und zu 78 % in einem „guten ökologischen Zustand“.
Die Gesamt-Phosphor-Konzentration der Oberflächenschicht (0 bis 6 m) wies an den vier Probenahmeterminen einen relativ hohen Schwankungsbereich zwischen 9,8 µg/l (August) und 24,7 µg/l (März) auf und zeigte eine deutliche Zunahme dieses Nährstoffs an. Mit einem Jahresmittelwert von 14,9 µg/l kam der Klopeiner See im Jahr 2019 bereits im Grenzbereich von schwach mesotroph zu mesotroph zu liegen (2018: 10,5 µg/l).
Die höchsten Konzentrationen an Gesamt-Phosphor wurde am 21. März 2019 gemessen, als sich der See in der Zirkulationsphase befand und Sauerstoff der Oberflächenschicht in die Tiefe verfrachtet wurde. Aber auch Stoffe, wie Phosphor und Stickstoff wurden aus dem sehr nährstoffreichen Tiefenwasser des meromiktischen Klopeiner Sees in die oberen Wasserschichten befördert. Besonders in der mittleren Tiefenzone stieg die Phosphorkonzentrationen kontinuierlich bis 12 m Tiefe stark an, wo ein Peak von 59,6 µg/l gemessen wurde. Im Jahresmittel nahm die volumsgewichtete Gesamt-Phosphor-Konzentration von 0 m bis 20 m Tiefe um 4 µg/l im Vergleich zum Vorjahr zu.
Sauerstoff (> 0,2 mg/l) war zum Zeitpunkt der Frühjahrszirkulation bis zu 25 m Tiefe nachweisbar. Im Laufe der Sommerstagnation wurde der Sauerstoff durch die mikrobiellen Abbauvorgänge der absinkenden Biomasse zunehmend verbraucht, sodass Ende November die Sauerstoffgrenze bereits in 19 m Tiefe anzusetzen war. Schwefelwasserstoffgeruch trat bei allen Probenahmen ab 30 m Tiefe auf. In der ganzjährig sauerstofffreien Tiefenzone des meromiktischen Klopeiner Sees wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von Ammonium-Stickstoff festgestellt. Auch beim Nitrat-Stickstoff wurde der höchste Wert von während der Frühjahrszirkulation an der Wasseroberfläche gemessen. Insgesamt nahmen die Nitratwerte im Epilimnion geringfügig ab, die unter der Bestimmungsgrenze von 60 µg/l lagen.
Das mittlere Phytoplanktonbiovolumen (0,58 mm³/l) der Oberflächenschicht und auch die über das Untersuchungsjahr gemittelte Chlorophyll-a-Konzentration (2,4 µg/l) zeigten leicht abnehmende Tendenz und damit ein etwas geringeres Algenwachstum im Epilimnion an. Die im Klopeiner See gemessene Sichttiefe blieb mit 7,1 m im Jahresmittel unverändert. Der höchste Sichttiefenwert wurde während des Kieselalgenmaximums im März gemessen, der mit 8,9 m etwas geringer als in den Vorjahren ausfiel.
Parallel zum hohen Nährstoffangebot bildetet sich bereits im März das höchste Phytoplankton-Biovolumen (0,69 mm³/l). Bei den noch kühlen Wassertemperaturen entwickelten sich vor allem runde Kieselalgen wie Cyclotella cyclopuncta, C. comensis und C. ocellata, die 62 % der Algenbiomasse ausmachten. Als typische Frühjahrsformen nutzten auch verschiedene Goldalgen wie Chrysidiastrum catenatum und Uroglena sp. die verfügbaren Nährstoffe für ein rasches Wachstum. Im Juni trat besonders die Schlundalgen-Gattung Cryptomonas zusätzlich zu den Goldalgen in Erscheinung. Das Sommerplankton wurde von großen Panzeralgen wie die „Hornalge“ Ceratium hirundinella und mehreren Grünalgenarten gebildet. Gegen Ende des Jahres konnten sich kugelige Cyanobakterien-Kolonien in Form von Chroococcus limneticus und C. minutus im zunehmenden Konkurrenzkampf um die knapper werdenden Ressourcen behaupten, die während der Herbstzirkulation in allen Tiefenschichten auftraten.