Der Ossiacher See ist einer der großen Seen Kärntens, an denen seit 4 Jahrzehnten regelmäßige Untersuchungen der Wasserqualität durchgeführt werden. Mit dem Massenauftreten der aufschwimmenden Algenfladen im Ostbecken des Ossiacher Sees in den 1980/1990er Jahren wurde das Untersuchungsprogramm erweitert, um die Ursachen zu erkennen und Gegenmaßnahmen treffen zu können.
Bereits 1978 untersuchten Sampl und Schulz die Nährstoffausschwemmung aus dem Bleistätter Moor und stellten fest, dass der Ossiacher See durch die Einleitung der Drainwässer einer hohen Phosphor- und Stickstoffbelastung ausgesetzt ist.
Untersuchungen im Vorfeld der Projektplanung haben gezeigt, dass die Ursachen für das Auftreiben der Blaualgen auf die Einleitung der Drainwässer aus dem Bleistätter Moor in die Tiebel sowie auf die Schwebstofffrachten der Tiebel zurückzuführen sind. Diese Belastungen führten dazu, dass zwischen 1950 und 1960 die Schwimmblatt- und Unterwasserpflanzenbestände zusammenbrachen. Aufgrund des nährstoffreichen Sedimentes und der nun fehlenden Beschattung des Seegrundes konnten sich fädige Blaualgen massenhaft ausbreiten. Die Algen, die im Sommer in großen Fladen an die Wasseroberfläche steigen, sind für alle Nutzer des Sees sichtbar. Was nicht sichtbar war, sind die mächtigen Schlammablagerungen am Seegrund. Der strukturlose, wasserreiche lockere Faulschlamm verhinderte die Regeneration der Wasserpflanzen, da diese im weichen Untergrund keinen Halt fanden. Unter diesem Gesichtspunkt wurde die großflächige Schlammabsaugung im Mündungsbereich der Tiebel geplant. Die Schlammabsaugung diente daher primär der Verbesserung der Sedimentstruktur und damit nur indirekt zur Bekämpfung des Bodenalgenwachstums.
Dass das große ökologische Problem des Ossiacher Sees in der Artenzusammensetzung und der Ausprägung der Wasserpflanzen liegt, zeigt auch die Bewertung des ökologischen Zustandes, anhand des Qualitätsparameters Makrophyten (unbefriedigend; Pall 2009).
Berichte und Studien
2019 FRESNER et al.: Monitoringergebnisse: Sanierungsprojekt Ossiacher See - Bleistätter Moor (2011 - 2018)
2016 ARGE –Naturschutz: Bleistätter Moor – Flutung Grundlagenerhebung
2009: NEINAVAIE et al.: Sedimente Ossiacher See – Bleistätter Moor
2009: PALL: Sanierung Ossiacher See - Bleistätter Moor: Bepflanzungsversuche 2008
2009: PALL: Makrophytenkartierung Bewertung 2009 (GZÜV)
2009: SANTNER & SCHÖNHUBER: Erhebung des Istzustandes der Uferverbauung und Seeeinbauten des Ossiacher Sees
2009: SCHULZ et al.: Bleistätter Moor - Ossiacher See: Entwicklung des Phytoplanktons im Jahr 2008
2009: SCHULZ et al.: Sanierungskonzept Bleistätter Moor: Monitoring - Bepflanzungsversuche Ossiacher See
2009: SCHULZ et al.: Der Ossiacher See - Limnologische Langzeitentwicklung 1964 - 2005
2007: PALL: Sedimentmächtigkeiten im Ostbecken des Ossiacher Sees
2000: FRESNER & GROSS: Erhebungen der Ursachen zum Massenaufkommen der Bodenschlammalge
2000: AMBROS & KUHN: Ossiacher See: Folgeuntersuchung zu den Makrophytenbepflanzungen
1998: FRESNER et al.: Oscillatoria princeps Vauch. (Cyanophyceae) im Ossiacher See
1978 SAMPL & SCHULZ: Die Ausschwemmung von Nährstoffen aus dem Bleistätter Moor
Präsentationen
2016: Präsentation „Sanierungsprojekt Ossiacher See – Bleitstätter Moor“, Baustart Absetztbecken
2007: Präsentation des Sanierungskonzeptes „Ossiacher See – Bleistätter Moor in Bodensdorf
Infoblätter
Moostierchen in den Becken des Bleistätter Moores
Sanierung Ossiacher See – Bleistätter Moor 2011
Sanierungskonzept Ossiacher See – Bleistätter Moor 2010
Sanierungskonzept Ossiacher See – Bleistätter Moor 2009
Treibende Algenfladen im Ossiacher See